Heimatverein und KFD planen Aktion am 8. Mai
Lasst Blumen sprechen! Diese alte Weisheit möchten der Heimatverein Erle und die KFD Raesfeld, Rhedebrügge und Erle in einer Sonnenblumenaktion am 8. Mai in die Tat umsetzen. Die Sonnenblume, in alten Mythen Symbol der irdischen Vergänglichkeit und der Liebe, soll vor allem an Menschen erinnern, die ihren Angehörigen und Freunden nahestanden, für die es z. T. aber keine Grabstätte (mehr) gibt oder deren Grab nicht erreichbar ist.
Frauen der KFD und des Heimatvereins haben kleine Zwergsonnenblumen herangezogen. Die Jungpflanzen werden am 8. Mai an der Kirche in Rhedebrügge sowie auf den Friedhöfen in Raesfeld und Erle an den Soldatengräbern zur Mitnahme zur Verfügung gestellt. Diese Gräber eignen sich am Tag des Kriegsendes besonders als Ort des Gedenkens. In Erle hat der Heimatverein an den Grabsteinen der Soldaten Informationsblätter über die Gefallenen angebracht.
Die Sonnenblumen können auf Gräbern oder im Garten gepflanzt werden oder auf Terrasse, Balkon und in der Wohnung als Kübelpflanze an Verstorbene erinnern. „Meine Sonnenblume wird mich in unserem Garten an meine verstorbene Patentante erinnern, die weit weg in der ehemaligen DDR beerdigt ist“, bemerkte Doris Groß-Bölting aus Rhedebrügge bei der Vorstellung der Aktion auf dem Friedhof in Erle. Martha Eming aus Raesfeld will ihre Blume ihren verstorbenen Verwandten in Kanada und Brigitta Schneiders ihre ihren fünf im Krieg gefallenen Onkeln widmen. „Ich werde meine Sonnenblume auf einer Grünfläche des Friedhofs in Gladbeck pflanzen, wo sich die aufgehobene Grabstelle meiner Eltern befand“, erklärte Christel Springer aus Erle.
Auch die evangelische Kirchengemeinde unterstützt die Sonnenblumenaktion und wird am Lukaszentrum in Raesfeld 5 Blumen zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Rassismus pflanzen. Monika Neumann von der Flüchtlingshilfe wird Raesfelder Flüchtlingen Blumen zum Andenken an ihre Toten in der Heimat übergeben. So kann jeder auf seine Weise die Sonnenblume als Erinnerungssymbol nutzen.