Was lange währt, wird endlich gut. Seit dem 23.10.2025 steht auch nördlich der Abfahrt Schermbeck eine Hinweistafel an der BAB 31 bei km 18.9 und macht die Benutzer auf die 1000-jährige Erler Femeiche aufmerksam. Innerhalb von ca. zwei Stunden hat die Firma Penger aus Stolzenau den Aufbau vollzogen. Damit findet ein drei Jahre dauerndes Projekt des Heimatvereins Erle seinen erfolgreichen Abschluss. Genau vor einem Jahr war südlich der Abfahrt bei km 13 das erste Schild aufgestellt worden.

Wie alles anfing
Schon im Jahre 2021 hatte der Fotograf Reinhard G. Nießing sich bei der Autobahn GmbH nach der Möglichkeit, an der BAB 31 touristische Hinweisschilder auf die Femeiche aufzustellen, erkundigt. Aufgrund positiver Signale der Autobahnbehörde regte er den Heimatverein Erle dazu an, als Verein einen offiziellen Antrag zu stellen. Reinhard Nießing selbst entwarf für das Schild die bildliche Darstellung der Femeiche als Silhouette und lieferte die von seinem Sohn Tobias erstellte Vektordatei dazu. Der Antrag erfolgte im September 2022 und und schon Ende des Jahres bekam der Heimatverein die Erlaubnis, bis Ende des Jahres 2025 die Aufstellung zweier Hinweistafeln zu veranlassen.

Doch die Umsetzung des Projektes wurde zunächst auf Eis gelegt, als bekannt wurde, dass sich die Kosten gegenüber den zunächst avisierten 20.000 bis 24.000 € verdoppeln und trotz möglicher Fördung des Projektes durch das Land NRW und zweckgebundende Spenden der verbleibende Eigenanteil des Heimatvereins die finanziellen Möglichkeiten des Heimatvereins überforden würden. Doch der ließ nicht locker und überzeugte die Bürgerstiftung, Fördergelder für zunächst ein Schild beim Fonds für Struktur- und Dorfentwicklung des Landes NRW zu beantragen. Peter Stöbel vom Vorstand der Bürgerstiftung ist es zu verdanken, dass sein Antrag bei dem Förderfonds erfolgreich war. Die Finanzierung der restlichen 35 % der letztlich 23.300 € teuren Tafel übernahmen zu gleichen Teilen die Bürgerstiftung und die Gemeinde Raesfeld.
Bei der Beantragung von Fördermitteln aus dem Fonds für Struktur- und Dorfentwicklung in diesem Jahr konnte der Heimatverein aufgrund geänderter Modalitäten die Federführung übernehmen. Wieder wurde von der Autobahn GmbH eine Kostenerhöhung, diesmal auf 30.000 €, avisiert, von denen der Fonds 70 % zu übernehmen versprach. Für die Deckung des verbleibenden Eigenanteils konnte der Heimatverein die Gemeinde Raesfeld, die Volksbank Raesfeld und Erle, die Sparkasse Westmünsterland und die Bürgerstiftung Raesfeld-Erle-Homer mit ins Boot holen. Erneut hatte der Antrag auf Förderung Erfolg. Am 09. September wurde im Regierungspräsidium in Münster dem Heimatvereinsvorsitzenden Carlo Behler der Zuwendungsbescheid in Höhe von 21.000 € vom Regierungspräsidenten Andreas Bothe übergeben.
Dank an alle Beteiligten
So konnte ein Gemeinschaftswerk, dessen erfolgreicher Abschluss viele Väter hat und bei dem letztlich alle an einem Strang zogen, zu Ende geführt werden. Großer Dank gebührt den namentlich genannten Personen und allen Verantwortlichen beim Land NRW und in den Institutionen, die duch Fördergelder und Spenden zur Finanzierung beigetragen haben, insbesondere auch dem neuen Bürgermeister Dirk Kuhmann, auf dessen Betreiben die CDU einen Zuschuss beim Rat der Gemeinde beantragte. Maßgeblich trugen von Seiten des Heimatvereins Norbert Sabellek als vormaliger Vorsitzender und Carlo Behler als ehemaliger Schriftführer, der die Anträge des Vereins stellte und mit den zuständigen Behörden korrespondierte, zum Gelingen bei. Es bleibt zu hoffen, dass die Hinweisschilder die Erler Femeiche einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und, wie wissenschaftliche Studien es versprechen, viele Besucher in das beschauliche Münsterlanddorf zum Nationalerbe-Baum führen.