Plattdeutsche Sketche mit den „Brejpottspöllers“
Einen vergnüglichen plattdeutschen Nachmittag erlebten die Besucher bei Kaffee und Kuchen im vollbesetzten Saal von Brömmel-Wilms in Erle. Die großen und kleinen Brejpottspöllers führten eine ganze Reihe sowohl selbst verfasster als auch in Erler Platt übertragener Sketche auf. Bei dem Sketch „Dat Püggesken un de Kassen“ (Das Ferkel und die Kirschen) aus Michel aus Lönneberga konnten die kleinen Schauspieler ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen. Denn dat Püggesken jagte, berauscht von den vergorenen Kirschen, die Michel auf den Misthaufen geschüttet hatte, den Hahn und die Hühner bis zur Erschöpfung. Bewundernswert ist neben dem urigen Platt aus Kindermund immer wieder auch die aufwendige bunte Kostümierung, in der die Kinder insbesondere in Tierrollen auftreten, wie z. B. auch als Ratten im bekannten Märchen „Denn Rattenfänger van Hameln“.
In dem Sketch „De dusseligen Kinners“ wundern sich zwei Schülerinnen, dass sie sonntags allein vor der Schule stehen und in „Bloß een Glas Gurken“ zanken sich zwei Frauen so sehr um das letzte Glas Gurken bei Edeka, dass die gar nicht merken, dass eine dritte Person sich das Glas schnappt.
In die Vorweihnachtszeit passte der Rap „Wiehnachten steht vör de Döör, denn Boom, denn will wi schmücken“ in Form eines lustigen Bewegungsrhythmus´, bei dem sich die Agierenden mit den Kugeln, Sternen und Kerzen nicht in die Quere kommen durften. Hermann Jünck trug gekonnt den ins Platt übertragenen Zungenbrecher „Barbaras Rhabarberbar“ vor. Zur Stimmung trug zwischendurch das Singen plattdeutscher Weihnachts- und Heimatlieder bei, die Norbert Sabellek auf der Gitarre begleitete.
Höhepunkt war der selbst ausgedachte Weihnachtskrimi „Früher was mehr Lametta“. Der prachtvolle Weihnachtsbaum vor der Gaststätte Brömmel-Wilms ist gestohlen worden. Es herrscht helle Aufregung in Erle. Hauptkommissarin Marleen Haas (Nele Elsner) von der internen Revision hat in Erle die Revierleitung übernommen, um zu überprüfen, ob sich das Revier überhaupt noch lohnt. Sie leitet auch die Untersuchung des Diebstahls, bei dem das ganze Dorf mithilft. Der vormalige Revierleiter Herbert Zielonka (Malte Elsner) ist damit überhaupt nicht einverstanden und mischt sich dauernd ein. Die Vernehmung von Zeugen nimmt immer spaßhaftere Formen an. Plötzlich ist der Baum wieder da. Arno Brömmel, der sich selbst spielt, überbringt die erfreuliche Nachricht persönlich. Zum Schluss stellt sich heraus, dass Kommissar Zielonka selbst den Baum gestohlen hat, um mit dem inszenierten Kriminalfall die Daseinsberechtigung des Erler Reviers nachzuweisen. Der Fall wird unter den berühmten Teppich gekehrt.
Langanhaltender Beifall belohnte die gelungenen Auftritte der Brejpottspöllers und die Leistung ihrer Betreuerinnen Ingrid Horstmann, Doris Hülsmann und Hedwig Rentmeister.