Das schafften die Brejpottspöllers vielmals mit ihrem unterhaltsamen Programm bei den zahlreich erschienen Besuchern des plattdeutschen Nachmittags in Erle. Die Brejpottspöllers, das sind die Kinder der Plattdeutsch-AG des Heimatvereins Erle, die beim Einüben von Sketchen und lustigen Geschichten von früher und heute spielerisch Erler Platt lernen und bei ihren Auftritten präsentieren.
Max und Moritz und Till Eulenspiegel
Alte Streiche wie Klingelmänneken und das Portemonnaie am Faden oder das „heiße Höschen“, das die halbwüchsige Tochter unbedingt haben wollte – in den 1970ern „hot pants“ genannt, – erinnerten viele im Publikum an ihre eigene Kinderzeit. „Eene Pulle Pommes“, der aus dem Fernsehen bekannte Sketch von Didi Hallervorden klang auf Platt noch origineller. Ganz neu im Programm waren zwei Streiche von Max und Moritz und Till Eulenspiegel. Ingrid Horstmann, die Leiterin der AG, hatte den dritten Streich der beiden Lausbuben als „Schnieder Böck“ und den bekannten Eulenspiegelstreich als „Wie Eulenspeegel denn Äsel das Lääsen bibroch“ ins Erler Platt übersetzt. Hier war zu sehen, wie mit einfachen, aber raffinierten Mitteln das passende Bühnenbild gezaubert wird, damit Schneider Böck durch den angesägten Steg (einen Karton) ins Wasser (blauer Müllsack) fiel und der Esel in einem selbst genähten Eselskostüm seine Lernfähigkeit mit den Buchstaben I und A unter Beweis stellte.

„Denn Erlkönning“ -eine moderne Version von Goethes Klassiker auf Platt
Menschliche Schwächen wurden verkörpert in der Figur des Hypochonders, dem der Arzt das Possläin-Syndrom – er hat nicht alle (Porzellan-) Tassen im Schrank – bescheinigte, und in dem Stereotyp der Tratschtante, dessen Gerede über das Wetter der Wurstverkäuferin „woste“ (Wurst) war. Besonderes Gelächter erregte die moderne Version von Goethes Erlkönig in Erler Platt. Am Ende war das Kind allerdings nicht tot, sondern von außen und innen beschmiert, weil es vom platten Fahrrad in die Modde gefallen war und sich aus Angst vor dem „Erlkönning“ in die Hose gemacht hatte: „… in sinnen Arm dat Jüngsken stunk“.

Zum Schluss gaben die Brejpottspöllers ihren selbst kreierten Bewegungsrhythmus „Wenn ik äs ut de Schoole kömp, wat will ik denn wall weern?“ zum Besten. Mit diesem Bewegungsspiel hatten sie beim plattdeutschen Kreativwettbewerb des Kreise Borken den zweiten Preis gewonnen. Aufgelockert wurden die Vorführungen durch plattdeutsche Lieder, die Norbert Sabellek mit der Gitarre begleitete.

Beim Bewegungsspiel: „Wenn ik äs ut de Schoole kömp, wat will ik denn wall weern?“