Bei herrlichem Wetter wurde am 27. April 2025 das neugestaltete Femeichengelände eröffnet. Der Heimatverein Erle gestaltete das Programm mit der Aufführung des historisch dokumentierten Femeprozesses und des Femeichen-Raps der Brejpottspöllers mit.
Um 11.30 Uhr eröffneten Bürgermeister Martin Tesing und Pastor Dr. Fabian Tilling mit kurzen Ansprachen das Bürgerfest. Dabei hoben sie den jetzt freien Blick auf das tausendjährige Naturdenkmal und den Nationalerbe-Baum in der parkähnlichen Anlage mit Hecken, Staudenbeeten, Rasenflächen und vielen Sitzgelegenheiten und einer Toilettenanlage hervor. Für die Entwicklung des Ortskerns von Erle sei damit vorerst ein wichtiges Projekt zu Ende gebracht worden. Das Land NRW hatte die Maßnahme mit 250.000 € unterstützt. Dabei wurde auch das vielfältige Engagement des Heimatvereins hervorgehoben, nicht nur bei der Planung des Projektes, sondern auch hinsichtlich des touristischen Angebots in Form von Informationstafeln, Flyern und Führungen. Anschließend wurde das Gelände durch Durchschneiden eines roten Bandes symbolisch für die Besucher freigegeben. Pastor Tilling schritt die sich windenden Wege ab und segnete die Anlage ein.
Femegericht
Um 14.00 Uhr startete das Programm des Heimatvereins Erle. „Freigraf Walter Großewilde gab zu Beginn einen Überblick über die Entwicklung und die Strukur der Femegerichtsbarkeit im Mittelalter. Dabei präsentierte er ein Femeschwert aus dem Jahre 1605, auf dessen Klinge der Femeschwur zu lesen ist. Es kam beim Schwur der Freischöffen in der anschließenden Femegerichtssitzung zu Einsatz. Freigraf Bernd de Duiker (Carlo Behler) führte dann in die Umstände des Femeprozesses ein, der im Jahre 1441 unter der Femeiche stattgefunden hat. Der Knappe Gerd von Diepenbrock und zwei seiner Burgknechte wurden in Abwesenheit wegen Mordes an 2 Freischöffen verfemt, d. h. zum Tode verurteilt. Mitglieder des Heimatvereins spielten diesen Prozess in historischen Kostümen auf Erler Platt nach.
Femeichen-Rap
Anschließend gaben die Brejpottspöllers den Femeichen-Rap, bei dem sich die Kinder nebeneinander stehend mit Händen und Körper bewegten und dabei aufpassen mussten, dass sie sich nicht in die Quere kamen. Parallel erzählten sie in rhythmischen Sätzen auf Platt aus dem Leben der Eiche. Zum Schluss wurde das Erlske Leed gesungen.
Femeichen-Miniatur
In minutiöser Kleinarbeit hatte Philipp Hohnvehlmann aus etwa 4000 Legosteinchen in 50 Arbeitsstunden eine Miniatur der Femeiche geschaffen, die bei den Besuchern großes Interesse hervorrief. Die Erler Jäger und das Fanfarencorps unterhielten die zahlreichen Besucher musikalisch. Spiele für die Kleinsten veranstaltete der Silvesterkindergarten Die Künstlergruppe „dasselbe anders“ lud zur Mitmachaktion ein, um gemeinsam ein Femeichen-Kunstwerk zu schaffen. Parallel zu Eröffnung hatte der Gemeindesportverband zum Radwandertag geladen. 420 Radfahrer machten sich von der Kastanienallee aus den 20 km bzw. 40 km umfassenden Kurs. Nachmittags wurden unter den Teilnehmern Preise ausgelost.
Die Pfarrgemeinde und Hub Erle versorgten die Besucher mit Getränken, Würstchen, Kuchen und Waffeln. Insgesamt war die Eröffnung des Femeichenparks ein sehr gelungenes Bürgerfest mit einer Rekordzahl an Besuchern und Teilnehmern des Radwandertages.